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Kino: US-Boxoffice: Slasher-Remake "Prom Night" gelingt Überraschungs-Erfolg
Geschrieben am Sunday, 13.April. @ 19:19:12 CEST von Oliver |
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Warum seit einigen Jahren in Hollywood mit inzwischen systematischer Akribie fast jeder Horror-Film, der vor 20-30 Jahren mehr als drei Zuschauer gewinnen konnte, für eine Neuverfilmung auserkoren wird, das lässt sich auch an diesem Kinowochenende in den USA wieder gut erkennen: Ein weiteres dieser Remakes ist einmal mehr außerordentlich erfolgreich. Die Neuverfilmung des Teenie-Slasherfilms "Prom Night" von 1980 konnte sich überraschend deutlich mit geschätzten 22,7 Millionen Dollar in den USA an die Spitze setzen.
Dabei schlug "Prom Night" sogar den mit viel Vorschusslorbeeren gestarteten Gangster-Thriller "Street Kings" (12 Millionen) mit Keanu Reeves recht deutlich und setzte sich auch weit ab vom dritten Wochenende des Spielerfilms "21" (11 Millionen).
Das Original von "Prom Night" konnte 1980 mit der durch "Halloween" (1978) sehr populär gewordenen Jamie Lee Curtis in der Hauptrolle, sowie Leslie Nielsen aufwarten und wurde inszeniert von Paul Lynch, der später einige "Star Trek-TV-Folgen inszenierte. Auch das Remake lag in den Händen zweier Fernseh-Talente: Regisseur Nelson McCormick, der in den letzten zehn Jahren für eine große Anzahl erfolgreicher TV-Serien gearbeitet hat, feiert hiermit sein Kinodebüt und auch Hauptdarstellerin Brittany Snow kennt man im Wesentlichen aus dem TV (u.a. WNip/TuckW). Die Kritiker lehnten den Film größtenteils ab, während zumindest einige "Prom Night" hinreichende Spannung bescheinigten, bemängelten viele die Durchschnittlichkeit und vor allem Harmlosigkeit der Neuverfilmung. Harmlosigkeit auch deswegen, weil das Remake im Gegensatz u.a. zu dem letztjährigen neuen "Halloween" gerade nicht die Gewaltszenen verstärkte, sondern auf blutige Schocks mit einem PG-13 Rating größtenteils verzichtet, eine eventuelle Unrated-Fassung auf DVD einmal außen vor.
Das Original brachte es immerhin auf drei Fortsetzungen: "Hello Mary Lou – Prom Night II" (1987), "Prom Night III: The Last Kiss" (1990) und
"Prom Night IV: Deliver us from Evil", wobei es zensurgeschichtlich recht interessant ist, dass der dritte Teil im Moment in den USA und England auf DVD nur in einer stark entschärften Version erhältlich ist (auf der DVD befindet sich eine harmlose TV-Fassung des Films mit viel Alternativmaterial), während die deutsche, inzwischen nur noch gebraucht erhältliche DVD trotz einer FSK 16-Freigabe die völlig ungekürzte Version enthält.
Auch wenn bereits weitere Horror-Remakes abzusehen sind, demnächst werden u.a. "Scanners", "Motel Hell" und "Freitag der 13." in Neuauflagen in den Kinos zu sehen sein, wird der doch ungewöhnlich gute Start von "Prom Night" dafür sorgen, dass Verantwortliche in den Studios noch einmal genauer die Spielpläne in den 70ern und 80ern nach Horror-Filmen durchforsten werden, die noch nicht wieder aufgelegt wurden. Regisseur McCormick dreht als nächstes übrigens – ein Horror-Remake. Er widmet sich dem Hochspannungs-Kleinod "The Stepfather" (1987), in welchem der heute aus "Lost" bekannte Terry O’Quinn damals eine Glanzvorstellung ablieferte; es wird sich zeigen, ob McCormick den Erfolg von "Prom Night" wiederholen kann.
Ansonsten tummelt sich im Moment eher wenig Phantastik in den US-Kinos: "Horton hört ein Hu" steht inzwischen fast bei 140 Millionen Dollar, der Horror-Film "Ruinen", basierend auf dem zweiten Roman von Scott Smith, des Autors von "Ein ganz einfacher Plan", am zweiten Wochenende bei 13,4 Millionen Dollar, und die Parodie "Superhero Movie" nach drei Wochen bei 21,2 Millionen Dollar.
Bis zum Start der Sommersaison im Mai mit "Iron Man“, "Speed Racer" und dem zweiten "Narnia"-Film wird im April nicht viel neue Phantastik zu sehen sein.
Text: Oliver Naujoks
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