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  Interview: INTERVIEW MIT JOACHIM OTTO!
Geschrieben am Sunday, 28.November. @ 13:45:41 CET von Guido
 
 
  Interview
Bei der Romantruhe findet der Heftsammler alles, was sein Herz begehrt, alte vergriffene Nummern, spezielle Aufbewahrungsboxen, das Buchangebot der Kleinverlage, Joachim Otto und Maria Janta bieten an, was der Sammler so braucht. Nach dem "Geister-Schocker" und der "Professor Zamorra Liebhaber Edition" ist in der letzten Woche mit “Vampir Gothic” von Martin Kay eine weitere Reihe der Romantruhe gestartet.
Carsten Kuhr sprach mit dem Firmeninhaber und Herausgeber.

Hallo Joachim. In Zeiten da man allerorts hört, dass das Geld knapp, die Leute ihren Geldbeutel geschlossen halten, macht es da noch Spaß mit Heften und Büchern zu handeln?

Ja, es macht sehr viel Spaß. Für das Hobby ist anscheinend immer Geld vorhanden. Das Interesse der Leser und Fans ist ununterbrochen hoch.

Merkst Du den allgemeinen Rückgang bei den Ausgaben für Konsumgüter – werden Deine Abonnenten weniger, verkaufen sich gebrauchte Hefte und Sammlungen schlechter, als zu früheren Zeiten? Sehe ich mir die Erlöse bei eBay & Co an, so könnte man eigentlich vom Gegenteil ausgehen – gesuchte Sachen gehen preislich hoch wie nie vorher.

Kaufzurückhaltung können wir eigentlich nicht feststellen. Sicher, es gibt schon den einen oder anderen Kunden, der seine Abos kündigt, weil er arbeitslos geworden ist oder die Rente bei unseren älteren Kunden nicht mehr reicht. Dafür kommen aber viele neue Abonnenten dazu, die wieder neu einsteigen, da es ja ständig neue Serien in unserem Angebot gibt. Einen Rückgang der Abos können wir zum Glück nicht feststellen, eher das Gegenteil, denn unser Service und unser Preis-Leistungsverhältnis in der Aboschiene ist für die Käufer einfach konkurrenzlos und für gebrauchte Hefte sind immer noch genügend Kunden vorhanden. Ebay hat dem Sammlermarkt eigentlich nicht geschadet, sondern eher wieder belebt.

Gehen wir zu Beginn doch ein wenig in der Zeit zurück. Wie kamst Du überhaupt dazu, einen Versandhandel für Hefte und Bücher aufzumachen. Gab es damals nicht mit TG schon einen Grossen, der das Feld ziemlich abgedeckt hat?

Angefangen hat alles 1985 mit dem Verkauf doppelter Hefte. Der Abverkauf und die Reaktionen der Kunden damals waren so positiv, das wir dann nach und nach unser Lieferprogramm ausgebaut haben und den Schwerpunkt auf einen kundenfreundlichen Aboservice gelegt hatten. So einen Komplett-Service gab es noch nicht.

Du hast Dich relativ früh auf die Vermarktung von Heften konzentriert. Taschenbücher, hochpreisliche Bücher blieben ein Nebenschauplatz, bekannt wurdest Du durch Deine Abos von Heftreihen. Wie viele Abonnenten hattest Du zu Deiner besten Zeit in der Kartei, und wie ist die Entwicklung heute. Geht der Trend weg vom Heftroman, und hin zum Paperback, wie man es den Neuausgaben alter Romanserien entnehmen könnte?

Wie schon gesagt, die Romanhefte verkauften sich am besten, da sie preisgünstig sind. Wir haben das angeboten, was der Kunde vorrangig verlangt hat und das waren die Romanhefte. Wir haben mit 40 Abos angefangen und unser Bestand wächst täglich. Es wird schon seit mehr als 15 Jahren “vorhergesagt”, dass die Heftromane vom Markt verschwinden werden. Wir können dem nicht zustimmen. Die großen Verlage wie Kelter, Bastei und Moewig tun alles, um den Heftroman-Sektor aufrecht zu halten. Ständig kommen neue Serien heraus. Es ist schwer eine neue Serie am Markt zu platzieren und zu halten, aber es gibt auch Ausnahmen, wie das Beispiel “Maddrax” zeigt. Heftromane wird es auch weiterhin geben, denn gerade in Zeiten knapper Geldbeutel wird eher zum günstigen Romanheft als zum hochpreislichen Hardcover oder Taschenbuch gegriffen. Es gibt eigentlich keinen Trend zum Paperback, z. B. für die Herausgabe alter Romanreihen. Heftromane müssen in großer Stückzahl gedruckt werden, damit die Verteilung an die Grossisten gewährleistet werden kann. Das ist bei einer Nachdruckreihe wie z. B. unserem “Geister-Schocker” nicht möglich, da wir diese nicht am Kiosk vertreiben. Solche Auflagen lassen sich am besten und preisgünstigsten als Paperbackausgabe drucken.

Was verkauft sich am besten, bei welcher Sparte sind die Fans am treuesten – Western, Krimi, Grusel/SF oder doch der Frauenroman?

Am meisten verkaufen wir im Bereich Grusel- und Science Fiction-Roman und dann kommt sofort der Bereich Mutter/Kind und Arzt-Roman. Am aktivsten sind die Grusel- und Science Fiction-Fans. Hier werden Cons und Stamtische veranstaltet, usw. Die Leserinnen von Mutter/Kind und Arzt-Romanen sind eher “stille” Genießer. Aber generell können wir erkennen, wer einmal angefangen hat zu Lesen und zu sammeln, der bleibt bei uns.

Ich sprach es zu Beginn an, Transgalaxis hat sich zu Beginn des Buchclubs als Verleger präsentiert. Für die Kunden gab es Sonderauflagen, einzelne Titel wurden exklusiv veröffentlicht. Doch dann stellte Rolf Bingenheimer gänzlich ausschließlich auf der Vertrieb fremder Titel um. Du bist jetzt den Weg gerade anders herum gegangen – Earl Warrens GEISTER-SCHOCKER erscheinen bei Dir, die PZ Liebhaber-Edition kann der Fan fast nur bei Dir beziehen. Wie kamst Du auf den Gedanken selbst unter die Verleger zu gehen? Muss man dem Leser heutzutage einfach auch mehr bieten als Andere, um bestehen zu können, oder sind dies vielleicht auch Sachen, die Dir persönlich am Herzen liegen? Wie kamst Du auf Earls Romane, wie darauf, die PZ Liebhaberedition aufzulegen?

Wir haben ja von Anfang an mit dem Verkauf begonnen. Im Laufe der Jahre bekommt man genug Erfahrung, was die Kunden wünschen oder nicht. Die Idee einer eigenen Grusel-Reihe schwebte uns schon lange vor. Bisher wurde dieser Bereich immer wieder durch den Kelter- und Bastei-Verlag mit eigenen Reihen, wie z. B. “Mark Tate”, “Dämonen-Land” und “Grusel-Schocker” abgedeckt. Nachdem die Serie “Torn” eingestellt wurde und keine Nachfolgeserie in Sicht war, haben wir unsere Chance genutzt und kurzfristig den “Geister-Schocker” aus der Taufe gehoben. Gespräche mit Earl Warren (Walter Appel) hatten schon früher stattgefunden, da er ja für den Atlantis-Verlag seinen “Harry Holt” geschrieben hat. Bisher sind beim "Geister-Schocker" 22 Bände erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht, denn die Fans haben das Konzept angenommen. Bei der "Professor Zamorra"-Liebhaber-Edition gab es vor ein paar Jahren ein Gespräch mit dem Bastei-Verlag. Wir hatten schon seit längerem dem Verlag vorgeschlagen eine 2. Auflage der Romane zu veröffentlichen. Dort sah man aber keine Möglichkeit, diese am Kiosk zu vertreiben. Da kam die Idee, die Hefte als Liebhaber-Edition herauszugeben und wir sollten diese dann exklusiv vertreiben. Die Idee war gut, aber der damals angegebene Verkaufspreis auf Dauer nicht zu halten, da die Produktionskosten fast so hoch lagen, wie der Verkaufspreis. Als Bastei die Nachdruck-Reihe dann einstellen wollte, haben wir diese übernommen und nun erscheinen diese gesuchten Romane in einer preiswerten Sammlerauflage wieder von Anfang an.

Was hältst Du von der Schwemme der Neuausgaben alter Serien in Paperback- oder Hardcoverform, die in den letzten Jahren über uns hereingebrochen ist? Sind alle Neuausgaben wirklich sinnvoll, wäre eine Bearbeitung, wie manche Verlage sie vornehmen vorzuziehen, oder ist die 1 zu 1 Neuauflage das einzig Wahre?

Der Markt reguliert sich von selbst und der Kunde wird entscheiden, welche Nachdruck-Reihe ein Erfolg wird oder nicht. Als Fan möchte man sicherlich die alten Romane unbearbeitet nachkaufen. Wir veröffentlichen deshalb unsere Nachdruckreihen unbearbeitet.

Lange Zeit munkelte man, dass die bei Zaubermond beendete Fortführung der Serie um Lilith Eden („Das Volk der Nacht“, „Vampira“) bei Dir fortgesetzt werden würde. Warum kam es letztlich doch nicht dazu?

Eine Fortführung der Serie war in der Tat geplant. Aber leider gab es rechtliche Unklarheiten, die sich nicht so einfach gelöst werden konnten.

Statt dessen kommt nun eine ganz neue Reihe namens "Vampir Gothic" (www.vampir-gothic.de ). Kannst Du uns dazu ein wenig erzählen – wie kamt ihr auf den Namen, um was geht es, und warum habt ihr die Veröffentlichung als hochpreisliches Hardcover gewählt, und nicht die preisgünstigere Alternative des Paperbacks?

Während der Verhandlungen über die Fortsetzung von DVDN hatten wir uns schon eigene Gedanken gemacht. Der Titel "Vampir Gothic" fiel uns schon Ende letzten Jahres spontan ein. Martin Kay hatte dazu zur richtigen Zeit ein hervorragendes Konzept, das wars. Die Serie handelt von der Vampirin Alena, die ohne Erinnerung erwacht. Sie versucht sich an ihr früheres Leben zu erinnern. Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit trifft sie auf Elmar Fuchs, der ihr hilft. Es sind viele Rätsel zu lösen und auch tot geglaubte Geheimbünde spielen eine große Rolle. Action und Spannung pur.

Wie viele der Bücher sollen im Jahr erscheinen, wen habt ihr als Autoren verpflichten können, und wie wird die Ausstattung des Buches aussehen? Was kann der Leser hier erwarten?

Im Jahr sind nicht mehr 2-3 Buchausgaben geplant, da Martin Kay die Serie alleine schreibt. Die Buchreihe wird als hochwertige Hardcover-Ausgabe mit Schutzumschlag und bedrucktem Buchrücken im Format 19 x 13 cm erscheinen.

Bestehen, sofern die "Vampir Gothic"-Reihe ein Erfolg wird; Pläne für eine Ausweitung der Buchproduktion?

Wir haben für das Jahr 2005 noch ein paar Serien in Planung. Sobald die Planungen abgeschlossen sind, werden wir weitere Infos an dieser Stelle gerne bekannt geben.

Vielen Dank für das Interview.

Gern geschehen.
 
 
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