Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
  Interview: Interview mit Walter Kelch
Geschrieben am Wednesday, 03.November. @ 17:01:38 CET von carsten
 
 
  Interview Carsten Kuhr sprach mit Walter Kelch, dem Inhaber des mg Verlages


EIN INTERVIEW MIT WALTER KELCH

Von Carsten Kuhr

Walter Kelch leitet ein Unternehmen der Druckindustrie. Wie seine Kollegen, Werner A. Wilbert und Joerg Kaegelmann hat er, als Besitzer einer Druckerei die Moeglichkeit relativ preisguenstig Buecher herzustellen. Bereits seit Ende 1999 erscheinen in seinem "mg Verlag" Buecher aus den Bereichen Fantasy, Science Fiction, Horror und Endzeit - fuer jeden Geschmack also etwas. Nachdem Alfred Wallon als verantwortlicher Herausgeber den Stowasscher´schen MARXMUEHLE Verlag verlassen hatte, was fuer diesen die Einstellung aller Publikationsplaene bedeutete, fanden sowohl Alfred Wallon selbst, als auch viele der Werke, die er fuer eine Veroeffentlichung bei Marxmuehle vorgesehen hatte im mg Verlag eine neue Heimat. Nachdem zwischenzeitlich mehr als 10 Titel vorliegen, suchten wir von phantastik.de das Gespraech mit dem engagierten und mutigen Verlagsleiter.


--------------------------------------------------------------------------------

CK:

Hallo Walter. Erzaehl uns doch bitte zuerst einmal kurz, wer sich hinter dem Namen Walter Kelch verbirgt.

WK:

Na, ich gehoere zur Gattung "Otto-Normalbuerger", und habe nach meiner langjaehrigen Armeezeit das eigentliche Familienleben zwar nicht neu erfunden, aber GEFUNDEN und habe seit rund 11 Jahren einen ganz normalen Job, wie jeder andere auch ... mein Lehrberuf in einem Kaltwaltzwerk (will da jetzt keine Werbung machen!) Mit dem jungen (Gruft-)Alter von 42 Lenze hat man zwar einiges an Hobbys (u.a. der Ehefrau beim Unkrautjagen zusehen, und sie mit der Bierflasche auf weitere unartige Kraeutern in unserem Urwald hinzuweisen ... aehm .. ja.). Meine eigentlichen Hobbys sind mehr die Unarten der Archaeologie, also die sogenannten Artefakte, die u.a. so zu beziffern sind, dass es merkwuerdige Funde auf dieser Welt gibt, die man nicht deuten kann. Da stehe ich mit einigen Wissenschaftlern in Verbindung, die diese Orte sozusagen aufsuchen, was irgendwann, wenn das Unkraut aus dem Garten verschwunden ist, auf einer Homepage erscheinen wird.

CK:

Was bedeutet eigentlich das Kuerzel "mg" ?

WK:

Tja, "mg" entstand eigentlich aus dem "Magazin fuer Grenzwissenschaften". Das war ein Magazin, was sich mit den Randgebieten der Wissenschaft beschaeftigt hat.

CK:

Wie kamst Du 1999 mit Markus Gerwinski´s MJOELLNIR erstmalig auf die Idee Science Fiction zu publizieren ?

WK:

Mjoelnir war nicht der ausschlaggebende Punkt. Wir wurden von einigen Leuten einmal angesprochen, ob wir auch mal solche Dinge machen koennten, also Buecher aus dieser Sparte. Das haben wir zwar nur schleppend gemacht, aber dann waren wir ueberrascht, dass sooo viele Anfragen ploetzlich vorlagen. Also machten wir uns mal schlau, und dann kam alles ganz auf einmal... kistenmaessig.

CK:

Bist Du selbst auch Leser und Fan, wer sind deine Lieblingsautoren, was wuerdest Du gerne herausbringen, wenn Du einen Wunsch frei haettest ?

WK:

Ich fange mal von hinten an... dass sage ich nicht, denn da ist derzeit was in der Schwebe. Perry Rhodan und Atlan sind die Serien, die ich vor vielen Jahren reingezogen habe, und heute noch gerne lesen moechte, wenn ich Zeit genug habe.

CK:

Wie kam es zum Kontakt mit Alfred Wallon und zu der UEbernahme eines Teiles des fuer Marxmuehle vorgesehenen Programms ?

WK:

Nun, mit Alfred Wallon kamen wir in Kontakt, als er auf unsere Homepage stiess. Alfred Wallon ist ein liebenswerter Mensch, der sehr viel Arbeit in DIE Sache gesteckt hat, und fuer diese Sache auch im November 2000 entsprechend Resultate sehen wollte. Heute sieht es so aus, dass seine Arbeit auch unter www.bencorrigan.de und www.davidmurphy.de gefruchtet hat. Die Angelegenheit mit der Marxmuehle sollten wir als Geschichte betrachten, so denke ich.

CK:

Auf Eurer Internetseite (www.mgverlag-buch.de) sprecht ihr auch neue Autoren an, dass sie sich bei Euch bzgl. Pruefung einer Veroeffentlichung ihrer Werke melden sollen. Ihr wollte also Euer Programm weiter ausbauen?

WK:

Na klar! Unser Programm wird erweitert, was sich im Herbst 2001 bemerkbar macht!

CK:

Wer entscheidet, welche Manuskripte zur Veroeffentlichung angenommen werden, welche Entwuerfe das Soll nicht erfuellen, wer lektoriert die Buecher bei euch?

WK:

Die Entscheidung obliegt bei uns allen im Verlag (wird beim Verlagsmeeting besprochen). Wir kennen die Szene soweit, und wissen, welches Werk die Leserschaft anspricht. Jetzt im Sommer wurde der Verlag soweit umgelagert, also Arbeitsgaenge wurden umstrukturiert ... damit es schneller geht. Das Lektorat uebernimmt eine andere Abteilung i.d.S., damit wir zeitmaessig mit dem Druck anderer Produktionen nicht in Verzug kommen.

CK:

Manche der publizierten Buecher sind bereits vorher im Rahmen des Internets online gestellt gewesen (Markus Rehm-Hunke´s NORKIA, Hoyer oder auch Hiltrops GALLAGHER CHRONIKEN) und finden nun bei Euch den Weg ins gedruckte Medium. Siehst Du derartige Internetveroeffentlichungen nicht nur als eine Spielwiese fuer die Autoren, sondern auch als eine Art Vorauswahl die die Spreu vom Weizen trennt an?

WK:

Wenn uns ein Internet-Buch, i.d.S. gefaellt, dann fragen wir auch einmal nach, ob ein Interesse bestuende, dieses auch als Buchform herauszubringen. Die Internetversionen sind nicht die Print-Ausgaben, denn sie werden von den AutorenInnen fuer die Druck-Ausgabe oftmals umgebaut. Unser Verlag begruesst es sogar, dass einige Werke auch im Internet lesbar sind; dass ist ein guter Werbezweck, und die Erfahrung hat gezeigt, dass auch Internetleser diese Buecher kaufen.

CK:

Hast Du Erkenntnisse, ob die, nennen wir sie einmal Internetserien ihre Fans und Leser mit ins Buch herueberbringen, und so fuer einen groesseren Erfolg, sprich Auflage sorgen?

WK:

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass viele LeserInnen noch keinen Internetzugang besitzen. Bedeutet, da liegt ein kleines Problem der Internet-Spezialversender vor, die nur auf diesem neuen Medium pochen. TRANSGALAXIS macht es eigentlich sehr gut, denn sie sind im Internet, und mit einem Katalog vertreten. Solche Werbemassnahmen machen bekannt, und bringen Kunden, wo auch die Verleger etwas davon haben.

CK:

Eure Paperbacks haben ein ungewoehnlich uebergrosses Format. Ein Schmoekern der Titel im Bett oder in der S-Bahn wird dadurch meines Erachtens erschwert. Warum diese fast unhandliche Groesse der Buecher ?

WK:

Jetzt mache ich mal was unmoralisches ... einen Einspruch von meinem Kollegen: Wenn man die Bild auf dem Klo lesen kann, dann kann man unsere Publikationen auch im Bett lesen! (grins). Spass mal wegschieben! Tja, die Moral der Geschichte ist, dass man unsere Werke nicht in ein TB-Regal ablagern kann, sondern sie muessen ausgelegt werden. Das ist natuerlich eine Sache des Buchhaendlers, der das Ding irgendwie platzieren muss...

CK:

Der Vorrat an so manchem Titel neigt sich bereits dem Ende entgegen. Wie hoch sind die Auflagen, gibt es Plaene fuer Zweitauflagen, und wenn ja, fuer welche Titel?

WK:

Eine Auflagenbeschraenkung gibt es bei uns eigentlich nicht, denn wir haben hier die Moeglichkeit, innerhalb weniger Stunden ein Werk neu aufzubereiten. Der erste Auflagenandruck liegt bei rund 500 Exemplaren. Da wir seit Juni 2001 eine neue Bearbeitungsmoeglichkeit haben, werden die noch bestehenden Bestaende ausverkauft, oder ausgelagert. Alle Werke werden ueberarbeitet, und in einer kaschierten Formatierung neu erstellt.

CK:

Ich habe gehoert, dass manche, insbesondere fruehe Titel eine recht hohe Schreibfehlerquote aufgewiesen haben. Arbeitet ihr an diesem Problem?

WK:

Na klar arbeiten wir an diesem kleinen Problem, aber wenn ich mir einige Fremdpublikationen ansehen, dann stehen wir noch sehr gut im Rennen. Sofern irgendwelche "Knatscher", so sagen wir bei uns in der Region, mehr auf Fehlersuche gehen, als die Story zu lesen, dann haben diese ein anderes Problem: Besser machen, was sie auch nicht koennen. U.a. wurde "Gallagher" rezensiert, sozusagen SCHLECHTGEMACHT, obwohl es noch nicht ausgeliefert wurde. Hier spricht auch vieles dafuer, dass es sich um Konkurrenten handelt, die neue Verlage nicht in ihrem Revier dulden! Zu Gallagher, einen ausgezeichnetem Werk uebrigens, wurde der Titel: "Das duemmste Buch des Jahres" verliehen. Problem an dieser Sache war: Eine Begruendung fuer diese Bezeichnung gab es nicht. Fuer die Masse der Gallagher-Leserschaft, ist dieser Rezensionist ideologisch instabil... hoeflich ausgedrueckt!

CK:

Die Titelbildgestaltung Eurer Buecher ist recht uneinheitlich, ein typisches mg-Immage, quasi ein Markenzeichen Eurer Buecher wird damit vermieden - ist das Absicht?

WK:

Ja, dass ist Absicht. Wir benoetigen eigentlich kein Symbol - "mg" reicht eigentlich, obwohl einige Werke ein sogenanntes Erkennungssymbohl erhalten werden (z.B. Murphy, was Ihr in den kommenden Wochen sehen werdet.)

CK:

Manche der Titelbilder sind von der Ausfuehrung her recht diffus und duster angelegt - wird das von den Kaeufern so gewuenscht, oder wer entscheidet ueber die Titelbilder?

WK:

Ueber die Titelbilder entscheiden Autor und Verlag. Dann setzen wir uns mit den Kuenstlern zusammen, und basteln was zurecht. Bis heute sind unsere Cover sehr gut angekommen, und weitere schoene Bilder werden folgen.

CK:

Wie sieht die Akzeptanz Eurer Publikationen im Buchhandel ausserhalb der Spezialversender aus?

WK:

Wir beliefern soweit den ganzen Fachhandel und vereinzelt auch ausgesuchte Buchhaendler. Barsortimenter, wie KNO, KV, LIBRI und Umbreit, sowie noch einige andere Grosshaendler, werden von uns ebenfalls bestueckt. Der Einzelverkauf ueber den mg-Verlag geschieht nur selten, was wir auch nicht so moechten.

CK:

Seid ihr mit dem Absatz der Buecher zufrieden, welche Titel sind die Renner?

WK:

Wir sind mit allen Werken gut zufrieden. "Corrigan" laeuft sehr gut, und liegt mit "Aasahl" Kopf an Kopf auf der Spitzenkante. Das hat auch mit der Werbung etwas zu tun. Heinz Mohlberg und auch die Romantruhe, TG und Adrian Maleska tragen viele Dinge bei, um unsere Werke verstaerkt der Leserschaft anzubieten. Aber da werden noch mehr Aktivitaeten nach dem Sommerloch erfolgen.

CK:

Ein Problem gerade der kleinen Verlag ist immer wieder, wie der Leser und Kaeufer "da draussen" ausser ueber Phantastik.de und die Spezialbuchhaendler ueberhaupt erfaehrt, dass es Euer Angebot gibt. Wie vermarktet ihr Eure Titel, mal abgesehen von der gelungenen Internetpraesenz?

WK:

Das moechten wir so nicht sehen. KNO fuehrt hervorragende Werbungen fuer unsere Werke durch, und beliefert fast 10.000 Buchhaendler mit tollen Informationsblaettern (Seit Juli 2001). Da sind wir natuerlich auch dabei.

CK:

Wie sieht die Planung fuer das naechste Halbjahr aus, welche Serien werden voraussichtlich wann fortgefuehrt, welche neue Zyklen kommen hinzu ?

WK:

In der Sommerphase haben wir uns zurueckgehalten, da wir Druckauftraege zweier grosser belgischer Stiftungen erhalten haben. Zudem wurde somit das Sommerloch (Ferienzeit) etwas ausgeglichen und umgangen. Unsere Serien werden im zweiten Halbjahr fortgefuehrt. Zudem werden da noch einige Ueberraschungen folgen, die Ihr als ERSTES erfahren werdet! Wir wollen ja nicht alles verraten!

CK:

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit fuer dieses Interview genommen hast. Dir und Deinem Verlag wuenschen wir fuer die Zukunft viel Erfolg und weiterhin schoene Buecher!

 
 
  Verwandte Links

· Mehr zu dem Thema Interview
· Nachrichten von carsten


Der meistgelesene Artikel zu dem Thema Interview:
Im Gespräch mit: Richard Schwartz

 

  Artikel Bewertung

durchschnittliche Punktzahl: 1.33
Stimmen: 3


Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht

 

  Einstellungen


 Druckbare Version Druckbare Version