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  Interview: Interview mit Margret Schwekendiek
Geschrieben am Tuesday, 02.November. @ 18:07:53 CET von carsten
 
 
  Interview Carsten Kuhr sprach mit Margret Schwekendiek


IM GESPRÄCH MIT MARGRET SCHWEKENDIEK!

Von Carsten Kuhr

Margret Schwekendiek ist dem Leser phantastischer Literatur insbesondere von ihrem Roman DHUUL SUCHE bekannt. Davor hat sie hauptsächlich in den Heftreihen Mitternachtsroman bei Bastei, Irrlicht, Spuklicht, Gaslicht bei Kelter, wie auch im Bereich allgemeiner Liebesroman in beiden Verlagen publiziert. Die Fortführung der bereits legendären StarGate Serie, die nach einigem Hin- und Her zwischenzeitlich im Kaegelmann'schen Blitz Verlag Gestalt annimmt, gibt uns willkommenen Anlass einmal das Gespräch mit der Autorin zu suchen.

CK:

Liebe Margret, nachdem es bislang von Dir leider noch keine Internetseite gibt möchte ich Dich bitten, Dich unseren Lesern einmal kurz selbst vorzustellen. Wer verbirgt sich hinter dem Namen Margret Schwekendiek?

MS:

Eine Frau von 47 Jahren, die nach dem Tod des Ehemannes und der Tochter erst richtig zum Schreiben gekommen ist. Ich habe vor Ehe und Kindern eine Ausbildung zur Buchhalterin gemacht (ein sehr trockener Beruf für jemanden mit meiner Phantasie), habe dann aber früh geheiratet und meine Kinder großgezogen. Heute lebe ich, zusammen mit meinem ältesten Sohn, in einem kleinen Ort in der Nähe von Paderborn in einem schönen alten Fachwerkhaus und genieße es, mir meine Zeit relativ frei einteilen zu können. Hobbies habe ich sogar auch noch. Ich mag antike Geschichte, gute Bücher jeder Couleur, das Zusammensein mit Freunden - und ich spiele leidenschaftlich gern. Das kann ein Computerspiel sein wie Pharao z. B., aber auch Trivial Pursuit oder Monopoly, einfach alles, wobei man abschalten und Spaß haben kann. Ausserdem bin ich ein Fan von guten Filmen, was die meisten Action-Kracher ausschliesst. Ich schätze das psychologische Duell mehr als das mit den Waffen.

CK:

Deine Vita lässt mich darauf schliessen, dass Du es im Leben nicht einfach gehabt hast. Witwe, 3 Kinder, die grosszuziehen waren - liess das Zeit für Bücher, fürs Lesen, bietet Dein Leben Dir event. auch Ansatzpunkte für Deine Romanhandlungen? MS: Ich lese leidenschaftlich gern, wenn mir die Zeit dazu bleibt, was nicht immer der Fall ist. Eine Freundin definierte das neulich so: "Du hast keine Zeit dazu, du läßt lesen." Das paßt. Ansatzpunkte, doch ja, die gibt es. Manchmal ist es schon so, dass ich aus Erinnerungen, guten oder schlechten, eine Szene kreiere. Das ist meine Art mit Schicksalsschlägen fertigzuwerden. Aber ich gehe nie soweit, dass ich direkt einen Schlüsselroman schreibe. Es kann allerdings auch vorkommen, dass ich mich über jemanden furchtbar ärgere, und der wird dann - in abgewandelter Form - irgendwo "verbraten". Meist kommen meine lebenden Vorbilder allerdings gut weg, wie diejenigen bestätigen können, mit denen ich das gemacht habe.

CK:

Schreibst Du auch wegen des schnöden Mammons (musst Du vom Schreiben leben), oder ist das mehr willkommenes Zubrot? Kannst Du in wirtschaftlich angespannten Zeiten vom Schreiben für Heftverlage und kleine Nischenverlage überhaupt leben? Kann man sich als Autor bei Jörg eine goldene Nase verdienen?

MS:

Nun, mittlerweile lebe ich hauptsächlich vom Schreiben, ein Idealzustand. Ich konnte und durfte mein Hobby zum Beruf machen. Aber wenn Du es so willst, ich muss vom Schreiben leben, sparsam, aber es geht. Eine goldene Nase verdienen sich wohl die wenigsten, ich gehöre nicht dazu, doch ich bin zufrieden - was nicht heißt, dass es nicht doch besser werden könnte und dürfte.

CK:

Deine Bibliographie weist Veröffentlichungen in "Groschenheften" auf - ein Begriff, der Dich reizt - warum eigentlich?

MS:

Der Begriff "Groschenheft" ist abwertend und suggeriert für viele Leute noch immer, dass hier etwas lieblos zusammengeschustert wird, das weder Hand noch Fuß hat. Ich persönlich - und ich glaube, ich spreche da für die meisten meiner Kollegen in diesem Bereich - arbeite auch an einem Heftroman hart. Da wird recherchiert, und es wird durchgängig der rote Faden geknüpft, die Logik muss vorhanden sein, und auch in einem Heftroman lässt sich Ungewöhnliches aufgreifen, ohne total ins Kitschige und Absurde zu verfallen. Wer auch immer diesen Begriff benutzt soll sich, bitte schön, hinsetzen und es selbst schreiben, dann wird er schon sehen, dass ein Groschenroman genauso viel Arbeit und Spaß machen kann wie ein dickes Buch. Und dann wird er wohl nicht wieder eine derart abwertende Formulierung benutzen.

CK:

Wo hast Du begonnen Deine ersten Romanhefttexte zu veröffentlichen?

MS:

Angefangen habe ich bei Bastei mit einem Bergroman, nach einiger Zeit wurde mir das etwas zu einseitig, um nicht zu sagen, zu langweilig. Da kamen dann Liebesromane und auch die sogenannten Spannungsromane für Frauen dazu. Als dort die Redakteurin wegging, stimmte irgendwie die Chemie nicht mehr zwischen uns. Das ist jetzt bei Kelter ganz anders, da schreibe ich auch weiterhin Heftromane, und ich denke, wir haben alle viel Spass daran. Nun, dann kam die Arbeit an Larry Brent im BLITZ-Verlag, die mir große Freude macht, weil sie das Ungewöhnliche fordert, und außerdem schreibe ich auch an Raumschiff TITAN mit, ebenfalls SF bei BLITZ, bei dem ich meine Phantasie noch weiter austoben kann. Das alles ist so wunderbar vielseitig, dass nie wieder Langeweile aufkommt, weil ich ganz einfach zwischen den Genre hin und herspringen kann.

CK:

Wie hast Du Einstieg in die so ganz eigene "Materie SF" bzw. "Grusel" gefunden, hattest Du selbst schon vorher SF / Grusel-Romane gelesen, oder war dieses Sub-Genre neu für Dich?

MS:

Ich habe als Kind angefangen, SF zu lesen, Hans Dominik, Jules Verne, Perry Rhodan, dazu kamen die klassischen Gruselromane von Poe, ETA Hoffmann usw. Und auch die ganz frühen Larry Brent Romane waren mir nicht fremd. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass ich selbst mal dazugehören könnte. Also, neu war da eigentlich nichts für mich.

CK:

Ist es nicht sehr schwer als neue Stimme Gehör zu finden, und bei den Verlagen eine Chance zu bekommen? Wie gelang Dir der Einstieg? Bist Du mit dem bislang Erreichten zufrieden? Schreibst Du gerne Romanserien, oder reizt es Dich einmal den grossen MS-Roman zu verfassen? MS: Es war und ist nicht einfach als Neuling, aber ich denke, das wird auch woanders ebenso sein. Hier spielt es sich nur eben im Licht der Öffentlichkeit ab, und ich glaube, hier ist es noch wichtiger als anderswo, einen Fürsprecher zu haben.

CK:

Wer war denn Dein Fürsprecher? Hast Du einen literarischen Agenten?

MS:

Agenten habe ich keinen, brauche ich bisher auch nicht. Aber wenn sich da jemand meldet, der ein gutes Angebot macht.... Reden kann man über alles. Und mein erster Fürsprecher war damals Wolfgang Kehl, der bei Bastei ein gutes Wort für mich einlegte. Vieles hat sich dann selbst entwickelt, weil ich, wie ich hoffe, gute Qualität liefere, die für sich selbst spricht. Ausserdem liefere ich pünktlich, Termine zu überziehen ist mir ein Greuel.

CK:

Wie dürfen wir uns Deinen Schreibprozess vorstellen - entwirfst Du, nach der Recherche ein Expose, oder lässt Du Dich von der Muse treiben und beschäftigst Deine Tastatur? Wo und wie recherchierst Du Deine Daten?

MS:

Unterschiedlich. Oft ist erst einmal eine Idee da, aus der sich ein Expo formt. Dann beginnt die Recherche, in vielen Büchern, die ich zuhause horte, im Internet, manchmal auch bei Leuten, die es besser wissen als ich. Bei vorgegebenen Expos denke ich nicht offen darüber nach, ich lese den Text und lege ihn zur Seite. Oft genug fange ich dann einfach an, und die Ideen fließen beim Schreiben. Ich bastele also nicht erst stundenlang herum, dann habe ich nämlich schon verloren. Die Worte sind da, ich muss nur zulassen, dass sie auch herauskommen. Beim Schreiben selbst habe ich die Eigenart, dass ich von Hand vorschreibe. Irgendwo in eine Ecke gekuschelt, meist mit guter Musik im Hintergrund. Diese Texte diktiere ich später über ein Sprachprogramm in den PC, dabei kontrolliere ich mich selbst. Habe ich zu viele Wiederholungen in den Wörtern, ist der Text flüssig, habe ich nicht irgendwo eine Kleinigkeit ausgelassen. Es mag auf den ersten Blick umständlich wirken, ist aber für mich sehr effektiv und schnell. Zufrieden mit dem Erreichten bin ich niemals, es gibt noch etwas besseres zu schreiben, immer noch andere Ideen, die ausgearbeitet und weiter durchdacht werden wollen, immer noch ein Einfall, der sich förmlich aufdrängt. Stillstand ist Rückgang. Aber ich schreibe gerne Serien, warum auch nicht? Und der große Roman reizt jeden. Meiner ist ja auch schon fast fertig, jetzt muss ich nur abwarten, bis er auch erscheinen kann. Er liegt bei Jörg Kägelmann vor. Da aber die Zeiten im Buchhandel augenblicklich nicht so gut sind, werde ich mich wohl noch etwas gedulden müssen.

CK:

Kannst Du uns etwas vom Inhalt andeuten - um was geht es da denn so?

MS:

Der Roman ist eine Lebensbeschreibung, gleichzeitig das Geschichtsbuch einer fiktiven Welt. Eorin von Delkagon ist die Hauptperson der Geschichte. Sie erzählt selbst und beginnt mit ihrem Eintritt in die Gemeinschaft, einer Art Orden, wo sie zur Magiepriesterin ausgebildet werden soll. Alle Mitglieder dieser Gemeinschaft sind parapsychisch begabt und lernen ihre Kräfte zu entwickeln und zu beherrschen, je nach Veranlagung. Eorin schildert ihre schwere Anfangszeit, die ihr durch den Mentor Darras nicht einfach gemacht wird. Sie hat Auseinandersetzungen mit ihm, und besonders die Gebote des Gehorsams und der Demut fallen ihr sehr schwer. Doch gerade durch diese Auseinandersetzungen lernt sie sehr schnell, obwohl sie noch nicht begreift, was sie alles mit ihren Kräften tun kann. Sie hat auch noch keine Ahnung, dass sie diejenige ist, welche die stärkste Begabung aller Magiepriester aufweist. Diese Tatsache lernt sie erst im Laufe der Zeit und wird dadurch in teilweise gefährliche Abenteuer verwickelt, die in wahre magische Kämpfe ausarten.

CK:

Was liest Du selbst am liebsten, welche Autoren haben Dich beeinflusst, und was für eine Art von Romanen würdest Du am liebsten veröffentlichen?

MS:

Ein guter Krimi kann mir Spaß machen, und auch ein phantasievoller SF-Roman, ebenso wie historische Romane. Das ist im übrigen so ein Traum von mir. Ich sammle Material über den Jesuitenpater Friedrich von Spee. Er war einer der ersten, der gegen die Hexenverfolgung aufgestanden ist, eine faszinierende Figur in der Geschichte. Irgendwann habe ich hoffentlich Zeit (und einen Verleger), so dass ich daraus ein Buch machen kann. Beeinflusst haben mich mit Sicherheit Marion Zimmer Bradley, aber auch Hanns Kneifel, J. R. R. Tolkien, Edgar Allan Poe, eigentlich alle großen Geister haben mir etwas gegeben, und dafür bin ich dankbar.

CK:

Wie unterscheidet sich für Dich als Autorin die Arbeit an einem Heftroman von der Arbeit an einer Buchproduktion?

MS:

Ein Heftroman hat relativ wenig Platz, die Handlungsstränge müssen sich rasch entwickeln und dann auch wieder logisch entwirrt werden. Und natürlich ist es eine Vorbedingung, dass am Ende Friede, Freude, Eierkuchen steht. Das ist durchaus verständlich, denn der Leser eines Heftromans will sich für einige Zeit entspannen und dann in den Alltag zurückkehren mit dem Gefühl, dass die Probleme anderer Leute sich nicht sehr von den seinen unterscheiden, dass sie aber lösbar sind. Wenn Du so willst, sucht er die heile Welt, und er bekommt sie auch, diese Erwartungshaltung muss erfüllt werden. Ein Buch dagegen bietet viel mehr Platz zum Aufbau der Handlung und zur Charakterisierung der Protagonisten. Ich muss mich nicht beeilen, alles zu einem guten Ende zu bringen, denn gerade die Bücher in einer Serie wie STARGATE bieten vielfältige Möglichkeiten Fäden zu spinnen, die man erst viel später wieder verknüpfen muss. Ich muss auch nicht unbedingt ein fröhliches Ende haben, im Gegenteil, hier ist ja der Cliffhanger das Schöne, ich kann und darf die Leser neugierig machen auf mehr. Und ich kann meine Phantasie viel mehr fordern, einfach weil ich nicht in ein strenges Korsett gebunden bin. Trotzdem schreibe ich auch gerne einen Heftroman.

CK:

Wie kam es denn zu dem Kontakt mit Blitz? Haben Jörg bzw. Wilbert Dich angesprochen, oder hast Du Dich bei ihm gemeldet?

MS:

Nun, mit Jörg habe ich schon lange vorher zusammengearbeitet, durch die Vermittlung von Wolf-Peter Ritter hatten wir uns vor Jahren kennengelernt; und ich bin ihm dankbar, dass er mir zugetraut hat, eine einmal begonnene Sache neu zu erfinden. Denn genau das habe ich bei STARGATE tun müssen. Bei Wilbert war das anders, der hat sich bei mir gemeldet.

CK:

Stichwort StarGate -Du hast bereits unter Wilbert für StarGate zwei Romane verfasst, von denen dann aber erst einmal nur einer erschien. Dann kam das zunächst überraschende Aus für die Reihe. Wie sah das von deiner Warte aus?

MS:

Mehr als nur ein bisschen ärgerlich. Ich hatte sehr enge Vorgaben, was Termine und Expos anging, und ich habe das alles eingehalten. Dann aber gab es bei Wilbert Probleme, und von einem Tag auf den anderen war Schluss. War ich zuerst noch stolz den Roman "Dhuul-Suche" in den Händen zu halten, gab es plötzlich nichts mehr. Die Enttäuschung war riesig. Und dann, wie durch ein Wunder, ging es bei Jörg weiter. Ich schrieb diesen Band völlig neu, obwohl ich mich auch weiterhin an das einmal vorgegebene Expo gehalten habe. Es wurde ein vollkommen anderer Roman, nein, vielmehr zwei Romane - besser, ausführlicher, phantasievoller. Volker Krämer, der natürlich noch die Oberhoheit führte, war begeistert und ist es noch.

CK:

Volker Krämer hatte die Serie damals konzipiert, Stammautoren waren u. A. W. K. Giesa, Frank Rehfeld und W.A. Hary. Nun sind m. W. keine der alten Autoren mehr an Bord, neben Dir schreibt PR Autor Horst Hoffmann mit. Wie kam es zu dem Austausch der Autorenriege?

MS:

Es ist m. E. immer schwierig in einer Buchserie eine größere Riege von Autoren zu haben, anders als bei PR zum Beispiel, wo es um Hefte geht, die in raschen Abständen erscheinen. Die Zeitabstände bei Büchern sind relativ lang; der eine Autor hat Zeit, der andere muss es dazwischenquetschen, ohne an Qualität zu verlieren. Ich weiß nicht, ob man hier von Zufall sprechen soll, aber es ergab sich einfach, dass ich zum rechten Zeitpunkt da war und schreiben konnte. Und dass Volker mit meiner Arbeit zufrieden war. Da fand Jörg es besser, nicht so viele Autoren damit zu beschäftigen. Und zwischen den ersten Veröffentlichungen bis heute ist doch sehr viel Zeit vergangen, manch einer der alten Riege hatte vielleicht auch keine Zeit oder Lust mehr. Das kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall finde ich es für mich persönlich bestens, dass alles so gelaufen ist. Das sage ich, ohne jetzt überheblich werden zu wollen. Ich freue mich einfach, dass es so kam.

CK:

Wie kam es zur Verpflichtung des Routiniers Horst Hoffmann?

MS:

Nun, Horst hat schon viele Jahre lang im SF-Bereich gearbeitet, er besitzt auf diesem Gebiet noch mehr Erfahrung als ich. Und Jörg meinte, zum einen wäre es gut, noch jemanden dabei zu haben, der kein Neuling auf diesem Gebiet ist. Zum anderen gibt es zwei Meinungen, die nicht immer übereinstimmen müssen, es befruchtet die gegenseitige Arbeit, man spornt sich gegenseitig an. Und ich freue mich, mit diesem Kollegen zusammenzuarbeiten. Wir schließen uns kurz, wenn wir Ideen haben, wir tauschen uns aus, und wir verstehen uns gut. Das war eine hervorragende Entscheidung.

CK:

Du hast auch die Exposearbeit übernommen. Gab es da Abstimmungen mit Volker Krämer, oder hast Du ganz neu projektieren müssen? Gab es von Seiten des Verlages irgendwelche Vorgaben? MS: Natürlich stehe ich auch heute noch mit Volker in gutem Kontakt, ich höre auf das, was er vorschlägt und versuche es einzubinden. Ich bin bemüht, die Serie so weiterzuführen, als wäre sie noch immer in seinen Händen, und ich freue mich, wenn er zufrieden ist, aber das heißt natürlich nicht, dass ich der Serie nicht auch meine eigene Prägung aufdrücken möchte. Ich denke, das ist gut möglich, gerade, weil es bei SF unendliche Vielfalt gibt. Ich wäre auch gern bereit, von Lesern Anregungen zu erhalten, das kann auch sehr interessant sein. Vom Verlag aus gibt es hinsichtlich des Inhalts keine Vorgaben außer einer - es muss spannend und unterhaltsam sein.

CK:

Wo wird die Reise der StarGate Reihe hingehen, kannst Du uns, ohne allzu viel zu verraten, einen kleinen Ausblick geben? In welchem Rhythmus werden die Paperbacks erscheinen, wer wird mitschreiben?

MS:

Wenn alles so läuft, wie die Planung es bis jetzt vorsieht, werden die Bücher alle zwei bis drei Monate erscheinen. Die kommenden vier Bände sind jedenfalls fertig, und Horst und ich hatten eine Menge Spass beim Schreiben. Es wird auch in Zukunft dabei bleiben, dass wir zwei die Romane schreiben, ein Zweierteam ist für dieses Projekt ideal. Wir führen unsere "Helden" quer durch die Milchstraße, wir verfolgen genetische Experimente, die ein reines Verbrechen sind, und wir lernen andere Völker und darin eingebettet faszinierende Persönlichkeiten kennen. Und wir werden versuchen die Geheimnisse der Sternentore, der Transmitter, zu erforschen. Das alles wird natürlich nicht ohne Gefahren und Abenteuer abgehen, und wir sind manchmal selbst erstaunt darüber, was wir alles miterleben. Ein guter Roman entwickelt sich trotz eines Expos beim Schreiben weiter, wir erleben selbst die Entstehung staunend mit. Und dieses Gefühl haben wir immer wieder gehabt. Deshalb sind wir sicher, dass auch die Leser zufrieden sein werden. Dabei wollen wir uns nicht in zu großen Entfernungen verzetteln, die Helden wie auch die Schauplätze sollen überschaubar bleiben. Wir möchten gern, dass die Figuren der Romane dem Leser ans Herz wachsen, dass er sie als einen Teil seiner eigenen Welt akzeptiert und ebenfalls die Abenteuer miterlebt, so wie wir beim Schreiben.

CK:

Wie sieht Eure Planung aus, wird es mehrbändige Zyklen (wie viele Titel umfassend?)geben, oder sind eher Einzelromane vorgesehen?

MS:

Wenn Du so willst, stecken wir gerade mittendrin in einem Zyklus, und der dürfte mit Band 10 abgeschlossen sein, danach geht es weiter mit dem neuen Zyklus "Die dunklen Tore". Das heißt nun aber nicht, dass nicht auch jeder Band für sich allein stehen kann. Wir legen schon Wert darauf, auch einem Neueinsteiger das Lesen leicht zu machen. Er wird dann aber hoffentlich neugierig genug sein, sich die anderen Bände auch zu holen.

CK:

Hast Du eine Mitspracherecht bzgl. der äusseren Aufmachung, der Titelbilder etc. der Reihe, wie bist Du mit dem fertigen Buch zufrieden?

MS:

Die Titelbilder werden nach unseren Vorgaben und Ideen gemacht, Horst und ich arbeiten auch hier zusammen, und der Zeichner, Emmanuel Hennè, richtet sich nach unseren Wünschen. Das ist schon fast zu schön, um wahr zu sein. Die äußere Aufmachung ist natürlich vom Verlag her vorgegeben, doch das Bild entsteht auf unsere Anregungen hin.

CK:

Wie unterscheidet sich Deine pers. Tätigkeit von der Mitarbeit z.B. bei TITAN oder LARRY BRENT?

MS:

Nun, bei Larry Brent haben wir abgeschlossene Geschichten im Horrorbereich. Da schreibe ich zwar auch das Expo, doch jedes Buch steht für sich allein, die Protagonisten sind Figuren, die schon lange bekannt sind, und bei denen schon vertraut ist, was sie können und was nicht. Und doch entdecke ich da immer wieder etwas Neues. Bei TITAN bekomme ich die Expos von Manfred Rückert, der sie übrigens sehr ausführlich und anschaulich gestaltet. Das macht er ganz großartig, und er überarbeitet auch das Manuskript, falls notwendig. Auch er ist für Ideen immer offen, als Autorin bringt man sich auch hier selbst mit ein. Nur ist das Team größer, jeder hat so seine Eigenheiten, ganz bestimmt auch ich. Aber gerade das bringt Vielfalt und Abwechslung.

CK:

Was können wir Leser für die Zukunft mal abgesehen von dem StarGate Projekt von der Autorin Margret Schwekendiek Neues erwarten? Sind da Projekte spruchreif? Gibt es Pläne?

MS:

Geplant sind bei BLITZ weitere Romane für STARGATE, TITAN und auch ein Roman für die Fantasy-Serie MIDGARD, dazu ein paar Heftromane bei Kelter natürlich - und geplant sind sechs Hörspiele, die aus Heftromanen im Gruselbereich entstehen sollen. Aber dazu will ich noch nicht zuviel verraten. Das wird auf jeden Fall auch ein sehr schönes Projekt, auf das ich mich schon sehr freue. Frag mich in zwei Monaten noch mal, dann weiß ich mehr.

CK:

Wie bist Du bislang mit der Reaktion auf Deine Werke zufrieden? Gibt es ein Feedback über die Verlage, oder wie kommst Du überhaupt mit Deinen Lesern und Fans in Kontakt?

MS:

Mit den Lesern bisher leider fast gar nicht, da würde ich mich schon manchmal über eine Rückmeldung freuen. Aber vielleicht wird das bald anders, denn auf der BLITZ-Homepage werde ich als Redakteurin für STARGATE mit Email-Adresse genannt. Wer möchte, kann sich gerne melden (auch über den Verlag), ich werde bestimmt antworten.

CK:

Wie sieht so ein typischer "Arbeitstag" der MS aus? Wann und wo schreibst Du?

MS:

Ich bin ein notorischer Frühaufsteher (dafür fällt bei mir am Abend früh die Klappe), meist zwischen 4 und 5 stehe ich auf. Nach der ersten Tasse Kaffee und der Lektüre der Zeitung bin ich zu jeder Schandtat bereit und nehme das Schreiben in Angriff. Irgendwann am Vormittag kommt die notwendige Hausarbeit und das Alltagsgeschäft, und am Nachmittag geht es dann weiter, je nachdem, wie die Ideen fließen. Zwischendurch kümmere ich mich um meine zwei Katzen und folge mitunter spontanen Einfällen, aus denen später dann mal wieder neue Romane entstehen können.

CK:

Und was unternimmst Du, um vom Schreibstress auszuspannen, um wieder Kraft zu tanken?

MS:

Schreiben natürlich. Zur Entspannung schreibe ich das, wofür ich vielleicht kein Geld bekomme, was mir aber selbst am Herzen liegt, wo ich keinen Vorgaben unterliege, und worüber ich niemandem Rechenschaft schuldig bin. Oder ich lese und tauche ein in die Welten, die andere Kollegen geschaffen haben.

CK:

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Gute, und uns weiter spannende Werke.

 
 
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